Originalteile-Podcast - Folge #76 mit Antonia Hagen-Kettemann (Geschäftsführerin Kaffeehaus Hagen)

Shownotes

Originalteile-Podcast - Folge #76 mit Antonia Hagen-Kettemann (Geschäftsführerin Kaffeehaus Hagen)

Zwischen Tradition und Espresso-Rebellion: Wie eine junge Geschäftsführerin das Heilbronner Kaffeehaus ihrer Großeltern ins digitale Zeitalter führt - und dabei ihrem Vater behutsam beibringt, dass Coffee-to-go kein Kulturverbrechen ist.

In der 76. Folge des Originalteile-Podcasts öffnet Antonia Hagen-Kettemann die Türen zum Kaffeehaus Hagen, wo der Duft von 90 Jahren Familientradition durch die Räume weht. Mit 37 Jahren führt sie das Heilbronner Traditionshaus in dritter Generation - zwischen Kaffeesäcken und Kindheitserinnerungen, zwischen väterlichen Prinzipien und den Anforderungen der Moderne.

Als Kind raste sie noch auf kleinen blauen Wägelchen zwischen den Kaffeesäcken umher, heute kämpft sie mit explodierenden Rohkaffeepreisen und EU-Verordnungen. Antonia gibt ehrliche Einblicke in die Herausforderungen einer Familienunternehmerin, die gleichzeitig Tochter und Chefin sein muss. Sie erzählt von der "lebhaften Streitkultur" mit ihrem Vater, der erst überzeugt werden musste, dass auch nach dem Essen ein Cappuccino erlaubt sein darf. Von der ambitionierten Tennisspielerin am Trappensee zur Geschäftsführerin eines Traditionshauses - Antonia teilt ihre Geschichte vom Aufwachsen in einem politischen Haushalt, ihrem Weg über Konstanz und Rom zurück nach Heilbronn und ihrer Vision für die Zukunft des Kaffeehauses. Sie erklärt, warum Filterkaffee zu Unrecht unterschätzt wird, weshalb ein Espresso weniger Koffein enthält als gedacht und wie sich die Heilbronner Gastro-Szene entwickelt. Erfahrt mehr über die Kunst der Kaffeeröstung, die Geheimnisse erfolgreicher Kaffeeseminare und warum manchmal auch ein Vollautomaten-Besitzer ein guter Mensch sein kann.

Weblinks & Social Media von Kaffeehaus Hagen: Web: https://www.hagen-onlineshop.de Instagram: https://www.instagram.com/hagenkaffee/ Facebook: https://www.facebook.com/kaffeehaushagen/

Audio: Philipp Seitz (www.philipp-seitz.de)

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Transkript anzeigen

00:00:01: Speaker1: Herzlich willkommen zu Originalteile dem Leute Podcast aus Heilbronn und der Region vom Autozentrum Hagelauer mit Gastgeber Robert Mucha.

00:00:13: Don't think about don't you don't be a.

00:00:16: dass du da bist, bevor du dich gleich selbst vorstellst. Wie jeder Gast sage ich wie immer Herzlichen Dank an das Autozentrum. Hagelauer, Wo es jetzt auch Fahrräder gibt, Ebikes, ganz normale Bikes, eAutos, ganz normale Autos, Geht dahin zum Reparieren, Kaufen, Mieten. Wer uns so treu unterstützt, gehört unterstützt. Und jetzt Antonia Schön, dass wir vorbeikommen durften hier in altehrwürdige Hallen.

00:00:57: Speaker2: Schön, dass ihr da seid.

00:00:58: gerade. Heilbronn ist klein, aber wir kennen uns noch gar nicht persönlich.

00:01:03: Speaker2: Stimmt, nur vom Sehen und von nix aus der Zeitung. Passiert dann heute ein bisschen.

00:01:09: Speaker1: Und jetzt stell dich mal vor. Wer bist du? Was machst du?

00:01:13: da sind wir doch relativ stolz drauf. Und es geht ja auf die 100 zu. Ja, auf die hundertste. Ich hoffe auch, dass wir das noch erleben werden. Alle gemeinsam und vielleicht noch eine Seiteninfo. Wir kaufen unsere Autos auch bei Hagelauer.

00:01:45: Speaker1: Insofern sind wir hier genau an der richtigen Stelle. Sehr schön. Wie riecht denn deine früheste Kindheitserinnerung hier im Kaffeehaus?

00:01:55: ist Kaffee ja auch tatsächlich im Geruch nochmal herausragender als im Geschmack. Ich finde, es gibt keinen besseren Geruch als frisch gerösteten und dann gemahlenen Kaffee.

00:02:11: Speaker1: Und war deine Kindheit so klischeehaft, wie man sie sich vielleicht vorstellt? Als kleines Mädchen hier unten, zwischen den Säcken voller Kaffeebohnen und den Röstmaschinen und im Gästeraum etc. pp. Also bist du hier herumgehetzt, hier auch groß geworden nach der Schule hier Hausaufgaben gemacht.

00:02:29: Wettrennen gefahren zwischen den Säcken. Heute etwas gefährlich vielleicht, aber tatsächlich, so war es.

00:03:06: Speaker1: Und gibt es vielleicht sogar noch Mitarbeiter aus der Zeit, die dich so als kleine Grundschülerin erlebt haben? Und jetzt als Chefin? Ja.

00:03:16: mit 20 Jahren führt dann da auch so ein bisschen an, also mich kennt tatsächlich sehr, sehr viele, als ich noch sehr klein war und er ist aber auch irgendwie schön, weil es heißt immer Antonia und sie hieß es zumindest immer. Jetzt heißt es Antonia und du? Aber ja, ist schön.

00:03:44: Speaker1: Und früher, als Kind warst du bestimmt die Prinzessin für alle. Bist das immer noch ein bisschen, oder merkst.

00:03:49: Das bin ich heute nicht. Als Chefin muss man, darf man, muss man aber auch eben Entscheidungen treffen, die natürlich nicht jedem immer gefallen. Und ja, ich versuche hart aber fair zu sein. Und ja.

00:04:13: Speaker1: Und wann gab's für dich den allerersten, wahrscheinlich vielleicht heimlichen Schluck Kaffee oder Koffeinflash? Kam der vor dem Zuckerflash?

00:04:23: angefangen, in der Pubertät mit Latte Macchiato, viel Milch. Und das mit dem Kaffee war am Anfang nicht so und dann hat es sich aber tatsächlich. Als ich mich dann auch professionell damit beschäftigt habe, immer mehr zu mehr Kaffee und kaum noch Milch hingesteigert.

00:04:44: Speaker1: Und welche Rolle spielte deine Großelterngeneration? Die haben gegründet.

00:04:50: Speaker2: Die haben gegründet. Genau. Mein Großvater Willi Hagen, der auch hinter mir hängt. Er hat 1934 gegründet.

00:04:56: Speaker1: Den hast du auch noch. In dem Kontext.

00:04:58: Der ist. Der war sehr alt. Also 1903 geboren und ist dann 89 gestorben. Da war ich zwei und tatsächlich auch das Gebäude hat er leider nicht mehr erlebt, weil erst als meine Eltern dann auf dem Land verkauft hatten, ihr Haus. Und bei meiner Großmutter dann ins Haus eingezogen sind, hatten wir Geld, um das Gebäude hier zu erwerben und dann hier einzuziehen.

00:05:18: aber wie kam es denn dazu?

00:05:31: hat dann angefangen, seine Touren zu fahren und Kaffee zu verkaufen.

00:06:03: Speaker1: Weil du gerade sagst Touren fahren, weißt du, ob dein Großvater zu deinen Vaters Zeiten war es wahrscheinlich gar nicht mehr so mit dem Seifen. Reinhardt Die hatten ja auch einen Bus, der durch den Landkreis gefahren ist oder mehrere. Und da die Waren verkauft hat, gab es da auch Hagen Kaffee?

00:06:19: klassisches von Haustür zu Haustür bzw dann auch Krankenhaus, Bäckereien. Das war so der Start, da ist er getourt.

00:06:37: Speaker1: Und wo wart ihr, bevor ihr hier wart?

00:06:40: Speaker2: Ja, an vielen Standorten, also zuletzt.

00:06:41: Speaker1: Aber schon auch immer mit einem Gastraum und Kaffeeausschank. Nein, gar nicht erst, seit ihr hier seid.

00:06:47: Speaker2: Also wir haben auch hier das dann erst vergrößert. Wir hatten da zunächst auch keinen Gast.

00:06:50: Speaker1: Wart ihr gar keine Gastronomen? Nein.

00:06:52: im Keller. Und dann war eben nur ein kleines Ladengeschäft. Und davor waren wir, glaube ich, auch mal in der Bahnhofsvorstadt und dann auch bei meinen Großeltern zu Hause oder da, wo meine Eltern jetzt leben, Richtung Weinsberg an der Göbel Straße. Da fand es dann statt in der Garage und.

00:07:18: und weiß nicht, eine offene Röstung? So ein Stück weit kann man ja zumindest mit riechen, wie geröstet wird. Aber es gibt auch Führungen, man kann auch gucken und so alles. War das eine Idee von deinem Vater, weil er auf einer Wienreise irgendwie noch mal.

00:07:46: Speaker2: Ja.

00:07:46: Speaker1: Wie kam das denn? Weil es ist ja schon auch ein Schritt dann.

00:07:50: Speaker2: Absolut.

00:07:50: Speaker1: Astronomie ist was anderes als Kaffee verkaufen.

00:07:54: und Kuchen und ein kleiner Mittagstisch.

00:09:02: Speaker1: Frühstückangebot gibt es ja jetzt auch nicht so häufig in Heilbronn. Insofern ist das da auch eine Nische, die gut von euch belegt ist.

00:09:10: Speaker2: Ja, wir geben unser Bestes, sage ich immer.

00:09:13: Speaker1: Und war das bei euch am Frühstückstisch oder beim Abendessen? Oder wenn der Papa am Wochenende mal da war? War das auch so ein Verkostungslabor? Neu entdeckte Bohnen aufmalen und meinen Espresso?

00:09:26: in der Regel hier. Und wie gesagt, zunächst war ich jetzt auch nicht so da an dem Kaffeegeschmack interessiert. Was ich aber sagen kann Bei Frühstück und Abendessen ging es immer um die Firma. Also ich kann mich an kein gemeinsames Essen erinnern, an dem wir nicht über die Firma oder auch Politik gesprochen haben. Wir sind ja ein sehr politisches Haus. Mein Vater, meine Mutter und das waren so unsere zwei Hauptthemen.

00:09:53: abgucken, zuhören, abhören können, was da so die Herausforderungen sind. Um was ging es da? Wahrscheinlich mehr um so was. Nicht Finanzthemen als um die Bohne selber, oder?

00:10:15: eben auch für mich irgendwie wahrzunehmen. Und ich glaube, das ist auch ein großer Grund, warum ich dann hier sofort eingestiegen bin und nicht gezögert habe und auch heute nichts anderes machen möchte. Ich glaube, ich täte mich schwer, nicht meine eigene Chefin zu sein.

00:11:14: Speaker1: Und dein Mann ist da auch unternehmerisch tätig. Macht ja was ganz was anderes.

00:11:18: Speaker2: Er macht was ganz anderes. Er macht IT the book.

00:11:21: Speaker1: Oder will der eigentlich über Sport reden?

00:11:24: immer ganz leicht. Aber er macht tatsächlich was ganz anderes. Er ist angestellt in der IT und macht da kaufmännische Themen. Okay.

00:11:39: Speaker1: Was war denn der beste väterliche unternehmerische Rat?

00:11:45: Speaker2: Hm.

00:11:46: Speaker1: Also vielleicht war es gar kein direkter Rat, sondern du hast es als Kind aufgeschnappt. Irgendeine Philosophie, die er verfolgt?

00:11:53: eben alle von dem Produkt Kaffee leben müssen. Also er ist ja eher antikapitalistisch unterwegs. Eben sehr sozial. Und ihm ist wichtig, dass es keine Ausbeutung oder das zulasten eines Partners irgendwie was geht.

00:12:51: Oder Es sind ja schön hohe, verwinkelte Räume mit vielen Möbeln so ein Lieblingsversteck. Wenn dich niemand finden sollte, wo du dich hier.

00:13:09: Speaker2: Ja. Tatsächlich gibt es einen Geheimgang bei uns hinter den oder am Regal gibt es einen Seitengang, der entlang des Fensters führt. Da gibt es so eine Schiebetür und die dieser Gang verbindet. Verband die frühere den früheren Versand, die Verpackung mit dem Ladenbereich. Und da war ich ganz gerne drin. Das fand ich irgendwie spannend.

00:13:28: nicht so viele.

00:13:31: Speaker2: Ja, wussten nicht so viele.

00:13:35: Speaker1: Wie bist du so in Heilbronn aufgewachsen? Als Kind, Als Jugendliche? Was war deine Hood? Wo warst du? Feiern? Fandst du es hier spannend und groß genug oder hast du früh andere Städte kennengelernt und dachtest schnellschnellweg nach dem Abi, oder.

00:13:52: gefunden, also tatsächlich am Trappensee. Das war meine Heimat. Ich bin jeden 12:00 mit dem Fahrrad nach der Schule hin, habe dort im Zweifel Hausaufgaben gemacht und dann war ich dort. Also ich habe sehr intensiv Sport gelebt, eben wegen Steffi.

00:14:11: Speaker1: Graf dahin gekommen. Ja.

00:14:13: Mannschaftsturnieren am Wochenende und habe mich da sehr wohl gefühlt, habe auch noch heute Beziehungen sozusagen zu diesen Menschen. Eine meiner besten Freundinnen habe ich beim Tennis kennengelernt und wir sind einfach eng verbunden. Tut es dir.

00:14:43: Speaker1: Weh, dass der Neckarcup jetzt nach Bad Rappenau zieht und nicht mehr da beheimatet.

00:14:48: auch wenn das jetzt nicht, sage ich mal, jetzt meine absolute Leidenschaft geworden ist.

00:16:04: Speaker1: Hätte man dich auch von einem MINT Fachstudium überzeugen können?

00:16:10: Speaker2: Weiß ich nicht. Nicht unbedingt, glaube ich.

00:16:13: Speaker1: Also der Mathe Stark.

00:16:15: Speaker2: Ja, ja, ich war halt gut, aber ich war in vielen Fächern gut, weil ich halt immer viel auch gelernt habe und getan habe und da sehr diszipliniert war. Ja okay.

00:16:26: weg vom Trappensee zu sein Und.

00:16:32: Speaker2: Aus den Handys waren dann tatsächlich nicht mehr so viel das Thema. Konstanz ist toll. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Es ist einfach auch die Nähe zu den Bergen. Schön. Der See. Also da ist natürlich. Und das studentische Leben ist schon was, was man gut und gerne genießt. War es Zufall.

00:16:49: Speaker1: Dass du dort gelandet bist? Wolltest du keine Metropole? Zum Beispiel?

00:16:54: Also ich habe mich tatsächlich für Mannheim, Konstanz und noch eine Stadt entschieden. Also beworben, habe überall eine Zusage bekommen und habe mich dann aber, weil es mir atmosphärisch besser gefallen hat als jetzt. Mannheim, das ja klassisch stark oder als beste Uni in dem Bereich gilt, habe ich mich für Konstanz entschieden.

00:17:18: Speaker1: Und nicht bereut.

00:17:19: Speaker2: Nein, überhaupt nicht.

00:17:23: das gewesen?

00:17:30: aber das war nie beruflich verknüpft. Also, und tatsächlich kam dann auch meine Mutter.

00:18:06: Speaker1: War irgendwo in der.

00:18:07: werden und das wäre schon gut. Du würdest das machen. Und ehrlich gesagt habe ich sofort ja gesagt. Ja. Und mein Vater ist immer noch da.

00:18:39:

00:19:00: Zahlen und so an Zahlen hat sich mein Vater tatsächlich entgegen dem, was man von einem Unternehmer eigentlich denkt, nie orientiert. Mein Vater hatte immer funktioniert.

00:20:09: Speaker1: Hat es trotzdem.

00:20:10: Speaker2: Ja, und dafür bin ich auch sehr dankbar. Ich glaube den Mut, den er hatte, sich den Standort hier rauszusuchen, ein völlig marodes Gebäude weiterzuentwickeln, den hätte ich nicht gehabt. Ich bin da eher ängstlich.

00:20:23: die unten sich ein Päckchen Kaffee gekauft haben, oben eine Tasse trinken. Das war schon die Vision. So, hatte euch vielleicht noch nicht so eingebunden oder du hast vielleicht einfach noch nicht so mitbekommen.

00:20:42: Speaker2: Weil ja, das kann auch sein.

00:20:43: Speaker1: Ja viel auf dem Tennisplatz warst und er viel unterwegs. Ihr habt euch wenig gesehen, weil du vorher gesagt hast, wenn du ihn sehen wolltest, musstest du hierher kommen, warst so oft hier, wolltest dann oft sehen.

00:20:55: Ja okay.

00:21:32: Speaker1: Aber du hast einen unter Kontrolle. Das läuft.

00:21:34: Speaker2: Ja. Also, wir sagen immer, wir haben eine lebhafte Streitkultur in der Familie. Da geht es schon auch mal ziemlich heftig zu. Da ist nämlich auch noch meine Mutter dabei, mein Bruder. Also da kracht es schon. Aber am Ende darf ich doch sehr viel Entscheidungen treffen, wie ich sie treffen möchte. Und ich glaube auch, dass die Diskussionen dann doch immer zu einer guten Lösung führen.

00:21:56: Wie lernt man denn das Cafe ABC?

00:22:03: Speaker2: Ja, wie.

00:22:04: Speaker1: Hast du es dir angeeignet?

00:22:06: Speaker2: Tatsächlich? Ich habe in den. Ich glaube mit 15 oder 16 in den Sommerferien habe ich dann schon mal angefangen auch abzupacken, Kaffee abzupacken, zu malen und solche Geschichten. Dann, als ich natürlich kam, habe ich viel verkostet, war auf Schulungen in Berlin, habe da Barista.

00:22:24: wie im Studium?

00:22:30: habe Freude dran, mich da einzuarbeiten und weiterzuentwickeln.

00:23:03: Speaker1: Und geröstet hast du irgendwann auch so ein bisschen. Und machst du immer noch so was? Was machst du eigentlich den ganzen Tag, den ganzen Tag, die ganze Woche? So?

00:23:11: Einfach um das Team auch zu unterstützen. Und dann gibt es wieder Phasen, in denen man sich so ein bisschen aufstellt für das Restjahr oder überlegt wo kann man hingehen, was für Investitionen können passieren?

00:24:12: Speaker1: Lässt du dir oder ihr euch da auch schon ein bisschen KI unterstützt helfen? Sei es in irgendwelchen administrativen Geschichten, Zusammenfassungen. Keine Ahnung, Ob es aber auch schon irgendwie Röstkis gibt, die man testen kann, Ja.

00:24:29: so ein bisschen. Gerade wenn es um auch mal Beiträge generieren für Social Media oder so was. Ist aber noch nicht im Übermaß. Da müsste eigentlich aus meiner Sicht mehr passieren. Ja.

00:24:42: Speaker1: Informierst du dich da oder irgendjemand bei euch im Laden?

00:24:45: ist immer für mich ich bin sehr viel mehr eingebunden ins tägliche Geschäft, als ich mir das eigentlich wünsche. Wenn dann halt mal wieder jemand krank ist oder irgendwo.

00:25:12: Speaker1: Aber wenn alle da wären, dann hättest du da ein bisschen mehr Zeit für solche Themen. Auf jeden.

00:25:18: Speaker2: Fall. Und es ist sehr wichtig.

00:25:23: stand. Was war die erste? Was war da?

00:25:32: dann entwickeln wir gemeinsam Welche Sorten könnten wir da mischen, Wie könnten wir es rösten? Und dann verkosten wir miteinander?

00:26:07: Speaker1: Und wie lange dauert so ein Prozess, bis er dann so vom ersten Brainstormen vielleicht? Ich weiß nicht. Du kommst aus dem Italienurlaub, hast da.

00:26:15: Speaker2: Ja.

00:26:16: Speaker1: Flavour in der Nase noch mitgebracht.

00:26:19: Speaker2: Wenn die Chefs zurückkommen und immer eine gute Idee haben.

00:26:23: Speaker1: Aber wie läuft das dann? Bis die Bohne das erste Mal bei euch.

00:26:27: wenige Wochen. Klar, dann muss man noch irgendwie sich das Design für die Tüte oder die Sorte oder den Namen überlegen. Und wie beschreibt man das und wie ordnet man es in die in das bisherige Portfolio ein? Aber unter Umständen geht es innerhalb weniger Wochen.

00:26:48: Speaker1: Was war deine erste Innovation hier im Haus?

00:26:52: diese Wand, die wir haben gestalten lassen, so mit dem Fokus auf Spezialitätenkaffee. Also noch mal so klar zu machen Kaffee ist so vielfältig, man kann ihn in vielen, vielen Ländern auf der Welt bekommen. Und jeder Kaffee, jedes Land, jede Region hat irgendwie eine Eigenart im Geschmack. Und das war eben das Ziel, das auch dem Kunden zu übermitteln. Ja, die findet man im Laden.

00:27:27: müssen, oder?

00:27:31: keine Laufkundschaft. Wir müssen aktiv dafür werben, dass die Leute den Weg auf sich nehmen, um hierher zu kommen. Und manchmal hatte er, glaube ich, das Gefühl, dass ich mich nicht so sehr dem Kaffee widme, obwohl das natürlich unser Kern ist. Und dann war das schon auch eine Idee. Guck mal, Papa, wir machen was, um noch mal den Fokus Kaffee zu setzen. Und dann war ich ein bisschen enttäuscht, weil er nicht ganz so euphorisch reagiert hat. Aber das lag vielleicht auch an der Gestaltung der Wand oder so.

00:28:28: oder deinem jüngeren Ich geben? So auf altersbezogen? Es wurde ein paar Jahre in.

00:28:35: Speaker2: Bezug auf meinen Vater.

00:28:37: Speaker1: Oder überhaupt. Also hier ist so ein Einstieg in Familienunternehmen von was 2010 die erste Meldung aus der Familie.

00:28:46: ich jedem raten kann ist, wenn er irgendwo neu anfängt, sei es als Chef oder Mitarbeiter, dass man sich Zeit nimmt, Prozesse kennenzulernen, Menschen kennenzulernen und eben einfach mal zu hören, was die Menschen, die damit arbeiten, einem Sagen und Fragen zu stellen. Also das ist, glaube ich, das Allerwichtigste. Einfach mal naiv zu fragen Warum macht ihr das so? Und dann vielleicht zu entwickeln, könnte man es auch so tun. Das ist immer ganz wichtig, dass man hört.

00:29:30: was bedeutet Tradition für dich? Und Tradition weiterentwickeln. Trainierst du darüber mit deinem Vater? Vielleicht auch am. Wenn ihr mal sonntags vielleicht zum Essen. Ihr sitzt jetzt nicht mehr täglich zum Abendessen zumindest daheim drüber redet, so ein Traditionshaus in die Zukunft zu führen?

00:29:55: und Ohren aufzuhalten, um zu sehen, wohin die Entwicklung geht. Und dann zu entscheiden Ist es was, wofür, wohin wir gehen könnten oder eben nicht. Aber tatsächlich Tradition ist bei uns schon sehr wichtig und auch unseren Kunden sehr wichtig. Das spüren wir schon täglich.

00:30:47: Menschen noch? Also Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen, glaube ich. Oder zumindest als Getränk Abstand.

00:31:08: Speaker2: Nein, nicht nur Getränk, auch mehr als Wasser.

00:31:11: Speaker1: Ja, auch bei den Jungen. Oder spiegelt sich da auch die demografische Pyramide so ein bisschen wider? Wieder und die ältere Generation trinkt noch Kaffee und der Junge weiß nicht genau. Sie trinkt eher koffein angereichertes Duftwasser.

00:31:31: also ich glaube, es ist schon weiterhin also beliebt durch alle Generationen.

00:31:36: Speaker1: Bier ist auf dem absteigenden Ast, schon seit Jahren.

00:31:39: oder so auch mit Sirup oder irgendwas. Ja, aber trinkst.

00:32:06: Speaker1: Du noch Filterkaffee? Ja.

00:32:08: Speaker2: Tatsächlich Sehr gerne.

00:32:09: Speaker1: Täglich oder zu bestimmten Anlässen? Weiß nicht. Ja, Sonntags mit Senioren und Kuchen dabei? Nein.

00:32:15: Espresso wird einfach dunkler geröstet, so dass der Fokus mehr auf diesen Röstaromen liegt und dann eben auf dem Körper und weniger auf der Aromenvielfalt. Das ist eben bei kürzeren, helleren Röstungen. Da kann es dann auch mal spritzig, zitrusartig oder so was werden. Und das kommt eigentlich nur im Filterkaffee raus. Und das finde ich sehr spannend und toll.

00:33:21: Speaker1: Also ist der Filterkaffee unterbewertet? Absolut unterschätzt.

00:33:25: meine Innovation. Immer dieses Thema, dass Filterkaffee so einen negativen Ruf hatte. Der ist nicht, der schmeckt nach nichts, der schmeckt nach Wasser. Und dann hatte ich tatsächlich eine tolle Filterkaffeemaschine aufgetan, mit der das eben alles nicht ist. Und die habe ich ins Sortiment gebracht. Und die verkaufen wir rauf und runter. Okay.

00:33:50: Speaker1: Sehr schön. Irgendwann kam Tee dazu. Oder von Anfang.

00:33:57: bisschen schade, Der ist halt, weil der ist natürlich nur ein Handelsprodukt ist und wir den nicht selbst herstellen. Immer mehr in den Hintergrund getreten, obwohl wir da eine sehr große Auswahl haben. Und obwohl Tee oder. Ja und Tee eigentlich auch ein tolles Produkt ist. Also wirklich ein tolles Produkt ist und da eben auch ganz viel unterschiedlicher Geschmack drin sein kann. Leider kommt der ein bisschen kurz.

00:34:22: gibt. Ja, Tee guckst du dann auch ein bisschen weniger als.

00:34:34: Speaker2: Ein bisschen weniger. Aber gucke ich schon. Ich bin sicher auch nicht so Expertin in Tee, wie ich das gerne wäre, weil da einfach der Fokus auf Kaffee liegt. Aber ich gucke schon. Ja.

00:34:45: du irgendwo, weil wir vorher darüber gesprochen haben Wie bringt man Traditionshaus in die Zukunft? Hast du irgendwo eine Kaffeebude gesehen, wo du sagst so Boah, geil, das ist irgendwie traditionell und die Kaffeekultur wird da gelebt, aber das ist auch modern und im 20 25 oder so was komplett präsent. Hast du da ein Beispiel? Ist so ein Haus überhaupt was, was du anstrebst?

00:35:31: ist, dass auch junge Menschen zu uns kommen. Und ich finde eben gerade auch die Mischung von jungen Menschen und älteren Menschen und also einfach eine bunte Mischung, finde ich was Schönes, auch für die Stimmung und fürs Kaffeehaus. Aber immer, wenn ich mit so was komme, es ist ein kleiner Bruchteil, der dann da wirklich drauf aufspringt. Die meisten wollen eben doch ihr klassisches Frühstück mit Wurst und Käse und Filterkaffee.

00:36:24: in der Innenstadt. Vielleicht so ein City Hagen, aber auch mit Espressobar, wo man an der Theke stehen kann, aber sich auch. Ich weiß hier, da. Ich habe einmal deinen Vater gefragt vor Jahren, ob ich hier einen Kaffee zum Mitnehmen bekomme und entsetzt Und dann.

00:36:49: Speaker2: Bist du wieder gekommen bist.

00:36:51: Speaker1: Hat er mir nicht Ausgeschenkte mitgegeben. Er trinkt den Kaffee hier.

00:36:55: Speaker2: Mittlerweile gibt es Coffee to go. Aber es war ein harter Kampf.

00:36:59: so eine Idee, um da auch einmal dieses Laufpublikum, aber vielleicht auch jüngere Leute mal auf sich aufmerksam zu machen. Klar, eure Kaffeepakete sieht man in der Stadt verteilt. Aber wie du sagst, man muss schon gezielt herkommen. Und wenn man sich als junger Mensch eher in der Innenstadt trifft, weil da mehr los ist, dann sieht man dort halt Starbucks Dancing Donuts, kriegt beim Pfeffer einen guten Kaffee.

00:37:28: Haken. Kaffee?

00:37:31: Speaker1: Thomas Was da los.

00:37:33: Speaker2: Frage ich mich auch schon.

00:37:35: Speaker1: Aber ist das. Ich habe deinen Blick gesehen.

00:37:39: Speaker2: Ja, also tatsächlich ist es was, was ich total schön fände. Und ja, schon im Rahmen des Vorstellbaren. Grundsätzlich in einer perfekten Welt.

00:37:49: Speaker1: Aber auf dem Campus.

00:37:51: im Sinne von Das Haus ist belebt. Wir haben gemerkt in Corona, wie furchtbar das für unser Haus ist, wenn es leer ist, weil da keine Menschen sind. Aber es ist jetzt sage ich mal zum betriebswirtschaftlichen Erfolg der Firma. Ist es nicht nicht ausschlaggebend und eher schwierig.

00:38:48: sein muss.

00:39:01: Speaker2: Ja, nur trotzdem ist immer die Erfahrung ein Arbeitnehmer arbeitet immer also doch irgendwie. Das kenne ich jetzt wiederum aus dem Studium. Da gibt es einfach dieses Principal Agent Problem. Immer hat der Chef ein andere, einen anderen Wunsch als der Mitarbeiter. Deine Kinder, das dann spätestens.

00:39:21: Speaker1: Die machen es dann und.

00:39:22: Speaker2: Stehen da vielleicht.

00:39:28: Coffeeshopketten? Gehst du rein? Ab und zu. Raststätten. Kaffee to go. Geht so was? Was war das schlimmste Cafe, wo du dich geschämt hast? Aber froh war es, dass dich keiner sieht mit so einem Becher.

00:39:48: da so schlecht schmecken kann. Und deswegen lasse ich es dann eigentlich lieber. Okay, wobei ich auch mal probiere, wenn ich unterwegs bin und dann sage okay, vielleicht schmeckt es gar nicht so schlecht oder so, aber.

00:40:42: Speaker1: Warst du mal in Seattle? Da kommt ja Starbucks her Und das ist so die US Stadt des Kaffees. Nein.

00:40:48: Speaker2: Ich bin noch nie in Amerika gewesen und irgendwie auch nicht so scharf drauf. Na gut.

00:40:58: steuert? Und macht die überhaupt mit? Müsst ihr die mitmachen? Du hast gesagt, eure Kundschaft schätzt die Nähe zur Inhaberfamilie. Das Traditionelle. Und hätte es da wahrscheinlich nicht. Hat ja schon mal einen Gast nach Sirup auf dem Kaffee verlangt.

00:41:22: offen ist, dann klappt es gut. Aber in der Breite ist es nicht. Machen wir es partiell aber nicht, ist es kein großes Thema.

00:42:13: Speaker1: Gibt es so große Kaffeemessen? Was ist denn so der Trend?

00:42:19: Speaker2: Also es gibt die World of.

00:42:20: Speaker1: Coffee Cafe Lollis, oder? Ich habe jetzt gehört, in den USA gibt es Hühnerbrühe als Bonbon. Also da gibt es wahrscheinlich auch bizarre Produkte. Mit Kaffee.

00:42:29:

00:43:31: Speaker1: Kannst du da ein Beispiel nennen? Was weiß ich? Was hat euch irgendeine Bohne 2023 gekostet und was kostet sie jetzt?

00:43:38: Speaker2: Ja, also letztes Jahr vielleicht.

00:43:40: Speaker1: Auch noch vor der Ukrainekrise. Was hat 2019 gekostet?

00:43:45: EU und so und das bedeutet halt, dass für den europäischen Markt es schwieriger wird, an Kaffee heranzukommen, weil die Auflagen so hoch sind, dass die Bauern vor Ort es teilweise sich nicht leisten können oder nicht.

00:44:44: Speaker1: Die Auflagen der EU wie die Bauern genau irgendwo zu arbeiten. Man muss ja.

00:44:49: das bedeutet wie gesagt, viele können sich den administrativen Aufwand nicht leisten. Es gibt ja auch viele kleine Bauern, die haben einen kleinen Teil, der.

00:45:08: Speaker1: Helfen.

00:45:09: eingeschränkten Ländern nur noch aus wenigen Ländern Kaffee beziehen können, was ich sehr traurig für die Vielfalt finde. Und eben auch bei den Preisen werden wir nicht konkurrenzfähig sein können, weil die Auflagen so hoch sind, dass wir das natürlich irgendwie mitbezahlen müssen.

00:45:45: sagen gestern 500 Milliarden $ investieren wir, Da schlackerst du hier mit den Ohren. Und hier gibt es eine bürokratische Regelung nach der nächsten. Das betrifft dann den Kaffee ja genauso. Wie redet die Familie Hagen am Kaffeetisch da? Weil das sind ja zwei Herzen, die da wahrscheinlich sozusagen in der Brust schlagen.

00:46:22: Hürden, die wir haben. Die Bürokratie ist eine Katastrophe. Ich bin ja auch bei der IHK Vizepräsidentin und wir fordern und fordern Bürokratieabbau und solche Geschichten. Aber gefühlt tut sich nichts und ich spüre das auch jeden Tag in meinem Alltag. Immer noch eine Brandschutzauflage und Sicherheitsauflage. Und den muss man dann alles dokumentieren. Und das frisst sehr viel Zeit, die man dann natürlich nicht mehr dem Kerngeschäft irgendwie widmen kann.

00:47:29: du die, die die Entwicklung mit den Preisen geht? Erst mal weiter so für.

00:47:37: einen Einheitsmuss. Also wir zahlen dann für wirklich Spezialitäten Kaffees. Das sind dann eben Lagen Kaffees, die wir dann in der Region zuordnen können und einem Pflanzer und ebenso einem kleinen so einer kleinen Parzelle. Da zahlen wir jetzt auch nicht mehr so viel mehr, als wir dann in einem Standardkaffee zahlen würden. Und das ist irgendwie eine traurige Entwicklung.

00:48:25: was weiß ich entwaldeten Gebieten. Da steckt ja eigentlich auch ein guter oder fairer Gedanke dahinter. Deshalb gab es Fragen aus der Community, die eigentlich alle so in die Richtung zielen Was ist eure Philosophie bei der Auswahl? Und guckt ihr euch die Bedingungen vor Ort an? Also Christoph und Maren haben gefragt.

00:49:21: sind über 100 Stück und da fahren dann eben auch Delegationen über Importeure, Boutique.

00:51:05: Speaker1: Hotels der Deutschen.

00:51:06: fahren und dann kauft man eben auch Qualitäten ein oder die bringen dann Muster mit und dann kann man sich da was aussuchen. Genau das ist so die Idee dahinter. Okay.

00:51:42: wird denn Ende des Jahres eine Tasse Espresso kosten? Was kostet sie gerade bei euch?

00:52:09: und Euro teurer ist, ist es dann 0,01 € in der Tasse oder so? Also da muss ich dann deshalb jetzt nicht 0,30 € hochgehen. Die. Gastronomie hat natürlich viele andere Themen. Es ist ja nicht nur hier der Kaffee, der drin ist und das Wasser und hingestellt, sondern es ist natürlich immer der Einsatz des Menschen. Die Zeit der Energie.

00:52:50: Speaker1: Kommt dazu.

00:52:50: Kosten steigen halt auch alle. Unglaublich. Und das ist das Problem. Und dann hat man natürlich als Gastronom immer Zeiten, in denen ist es voll, aber so kann man nicht planen. Da gibt es Zeiten und man kann es eben nicht planen. Und dann gibt es wieder Phasen, in denen es nicht voll. Und dann musst du trotzdem das Personal da haben und dann ist es trägt sich das natürlich irgendwann nicht. Und deshalb muss es dann wahrscheinlich hoch. Aber das liegt jetzt tatsächlich, würde ich sagen, nicht am Kaffeepreis selbst. Okay.

00:53:29: wir zu Heilbronn. Auch ein bisschen. Wie schmeckt denn Heilbronn? Schmeckt es inzwischen besser als vor 15 Jahren?

00:53:36: auch mit den ganzen Entwicklungen am Campus, IPN usw, das ist einfach sensationell. Und da haben wir schon ein wahnsinniges Glück in Heilbronn.

00:54:41: Speaker1: Und kulinarisch? Wie schmeckt Heilbronn? Schmeckt es da besser als vor 15 Jahren?

00:54:47: Speaker2: Hm, also ich bin tatsächlich grundsätzlich, wenn mir was schmeckt, sehr treu. Ich bin dann so in zwei, drei Restaurants in Heilbronn unterwegs und da gehe ich dann immer hin Und.

00:54:57:

00:55:00: ist genau so, wie ich ihn kenne. Und das finde ich eben ganz schön und wichtig. Ja.

00:55:36: Speaker1: Und wo gehst du da in London hin?

00:55:39: Speaker2: Also tatsächlich gehe ich sehr gerne.

00:55:40: Speaker1: Da gibt es noch Geheimtipps. Man kennt sich nicht.

00:55:42: was gibt es sonst noch? Guten Ratskeller mag ich grundsätzlich auch, vor allem im Sommer, wenn man da eben auch so in der Stadt sitzen kann und dann die schöne Kulisse hat. Ja, und sonst sitze ich auch mal gerne im Insel da, also in der Sonne. Wobei mehr im Blossom dann.

00:56:20: ein bisschen oder hoffst, dass da Heilbronn auch bei all den Campus Entwicklungen und KI und Dynamik. Ja, man ist ja schon auch bemüht, dass die Innenstadt usw attraktiver wird. Und die Neckarmeile findest du, da ist was passiert oder muss da noch mehr passieren, dass ich das ansatzweise zumindest angleicht?

00:57:23: deswegen weiß ich nicht, wo die Entwicklung hingeht.

00:58:07: alles da in der Ecke ein bisschen weg aus der Innenstadt. Das ist jetzt für euren Kundenverkehr egal, aber für eine Stadt dann trotzdem wichtig, dass die Innenstadt gut funktioniert. Hast du Sorge, dass das so rüberwechselt und da zwei Stadtgesellschaften nebeneinander her leben werden.

00:58:49: so schön ist. Aber ich glaube, da gibt es bestimmt gute Ersatzlösungen. Da war man ja immer bemüht und ich habe da Zutrauen, dass ich das auch so entwickelt.

00:59:38: hat. Jetzt einfach, da diese Entwicklung im Wochentakt mehr oder weniger wurde. Einfach weiß, okay. Andere Städte haben es schwerer, sich zukunftsfit irgendwie zu transformieren, als es Heilbronn tut. Ich rede selbstbewusster oder provokativer über Heilbronn. Ich rede schon immer Mutter. Stadträtin.

01:00:22: es zumindest immer. Aber ich? Die Entwicklung ist jetzt schon und ich erzähle dann schon auch von Heilbronn. Also ich war neulich mal auch in Heidelberg mit meinem Mann und da waren wir jetzt eigentlich so ein bisschen, naja, hat uns ein bisschen enttäuscht und dann wurden wir in einem Gespräch in einem Geschäft angesprochen Was.

01:01:17: Speaker1: Hat euch enttäuscht?

01:01:19: Speaker2: Ach, ich fand jetzt auch, weil immer über die Heilbronner Innenstadt so schlecht berichtet wird.

01:01:23: Speaker1: Ist halt auch beschissen so!

01:01:28: gerne von Heilbronn und viele sagen natürlich noch Heilbronn war doch früher so und so, aber Heilbronn hat sich sehr entwickelt und wir haben jetzt. Wie war das.

01:02:06: Speaker1: Gespräch in Heidelberg? Ja, genau.

01:02:09: Speaker2: So war das. Also Heilbronn, das ist ja furchtbar. Und dann sage ich immer Nein, es ist überhaupt nicht furchtbar. Sie müssen mal wieder kommen. Wir haben die Experimente und wir haben den Campus und viele tolle Entwicklungen.

01:02:22: Zutat. Hast du dafür eine Affinität? Klar.

01:02:33: natürlich immer von den Menschen in den Vereinen lebt und den Ehrenamtlichen, dass das voran geht. Ja, Spitzensport wäre natürlich auch toll, Aber ich bin schon immer mehr die gewesen, die gerne Sport selbst gemacht hat und weniger jetzt Sport zugeguckt hat.

01:03:15: Speaker1: Also kein Falken Dauerkartenbesitzer?

01:03:19: Speaker2: Nee, das ist mir dann auch teilweise etwas zu derb.

01:03:25: auch Stadtentwicklung und Stadtpolitik debattiert und verhandelt?

01:03:37: Speaker2: Doch schon. Wir haben schon auch ein paar Gäste, die da immer aktiv dabei sind und da kriegt man schon am Rand so ein bisschen was mit. Also es ist schon ein Ort für Menschen, die sich für Heilbronn auch interessieren. Und ja, die Heilbronn auch schätzen.

01:03:57: was ihr alles so anbietet. Also klar, man kann hier Kaffee kaufen und trinken, Man kann frühstücken, haben wir gehört. Tee kann man kaufen. Unten im Laden gibt es aber auch Kaffeemaschinen, Jetzt auch. Und Zubehör, aber auch Textilien oder Accessoires. So ein Kram. Ihr habt Führungen oder so? Barista, Seminar, Kurse, Seminare. Erzähl mal den breiten, den bunten Strauß.

01:04:27: einfach immer gut, wenn man auch mal nicht weiß, was man schenken soll. Kaffee, Tee geht eigentlich immer und da freut man sich immer, weil es halt auch ein hochwertiges Lebensmittel ist. Und ich glaube viele sich auch im Alltag vielleicht ein hochwertiges Lebensmittel nicht immer gönnen. Und dann haben wir auch so ein bisschen so das Mama Tochterthema die Mode. Also so eine kleine Modeabteilung. Einfach weil wir gerne unterwegs sind und selbst gerne Mode shoppen.

01:05:24: Speaker1: Ja, Kulturveranstaltungen Haben wir auch deinen Papa noch? Oder machst du das inzwischen?

01:05:28: haben ja diese politischen Diskussionen. Wehret den Anfängen! Da setzt er sich ja stark mit dem Thema Rechtsextremismus auseinander.

01:05:40: Speaker1: Was ja schon sein Leben lang.

01:05:41: in der Tasse. Also es ist wirklich sehr spannend. Dann haben wir das Barista Seminar, das ist das beliebteste. Also da lernt man Wie mache ich einen Espresso, wie schäume ich die Milch dazu und gieße sie dann ein? Und also das ist sehr praxisorientiert. Und dann haben wir noch das Sensorikseminar bei unserem Rüstmeister. Der entführt einen mit 30 verschiedenen Proben einfach in die Welt des Geschmacks. Weil Kaffee ja mehr als Wein, also 800 bis 1000 Aromen hat. Und das lernt man da dann eben so ein bisschen.

01:07:29: Seminare kann man als Privatperson, aber auch als Unternehmer. Ja. Und? Läuft es gut?

01:07:35: Speaker2: Das läuft gut und immer mehr.

01:07:37: Speaker1: Ich habe. Also gäbe es da auch noch weitere Formate als nur fünf, die er schon im Kopf hat? Oder ist dann eigentlich schon ziemlich gut was abgedeckt?

01:07:45: Speaker2: Also ich würde sagen, da ist sehr viel abgedeckt, aber ich bin da auch offen für Entwicklungen.

01:07:49: Speaker1: Kulinarikreisen?

01:07:53: Speaker2: Ja, vielleicht.

01:07:55: Speaker1: Nach Italien oder Guatemala.

01:07:58: Art Seminar, dass wir vielleicht ein Einsteiger Late Art Seminar machen, weil es doch viele Menschen gibt, die es toll finden, wenn man da so ein Herzchen reinmalen kann.

01:08:07: Speaker1: Darf man aber Schokopulver darf man nie auf einen Kaffee auf.

01:08:10: Speaker2: Keinen Fall Und nicht der Bauschaum.

01:08:15: müssen. Was sind denn so die zehn Kaffeegesätze von deinem Papa oder die fünf? Weiß nicht, ob es zehn gibt, aber der hat da ja so ein paar Prinzipien. Und ein paar fallen dir da bestimmt ein. Also wer dein Papa hier gefallen will oder nicht zumindest missfallen. Auf was sollte man achten?

01:08:54: so grundsätzlich sagt er man muss eben Prioritäten setzen. Und da gehört Lebensmittel dazu, weil es eben ein Lebensmittel ist.

01:10:09: Speaker1: Okay, und? Was ist bei dir so ein No go, außer irgendwie unterwegs schlechten Kaffee sich zu kaufen.

01:10:21: Speaker2: In Bezug auf.

01:10:22: Speaker1: Kaffee? In Bezug auf Kaffee oder auch Tee, wenn, muss ich dir dann vielleicht die Fingernägel aufrollen.

01:10:30: ihn trinken, eigentlich auch schmeckt.

01:11:32: Speaker1: Wie viele Kaffee oder Espresso darf man am Tag zu sich nehmen?

01:11:37: Speaker2: Na, viele.

01:11:38: Speaker1: Wie viele? Was ist dein Pensum?

01:11:40: drei, vier Minuten, der viel Koffein dann eben in sich trägt. Ja, also Kaffee ist ja erwiesenermaßen sehr gesund.

01:12:10: Speaker1: Und zählt er nicht auch irgendwie? Früher hieß es doch mal, der entwässert eher.

01:12:15: Speaker2: Nee, aber ist nicht.

01:12:16: Speaker1: So, ist nicht so! Also Kaffee trinkt. Der Stoffwechsel.

01:12:19: System anregend. Ja, ich kann auch gut schlafen.

01:12:33: Speaker1: Mit Kaffee trinkst du vor dem ins Bett gehen dann auch noch manchmal an.

01:12:38: Speaker2: Also ein Espresso. Dann nach dem Essen.

01:12:40: Speaker1: Gab es so einen ganz skurrilen Kundenwunsch hier mal bezogen auf Kaffee.

01:12:49: kaufen und wir haben. Also es war meine Idee zu sagen, wir müssen den Kunden irgendwie eine Hilfestellung leisten, dass sie so verstehen, wenn da zehn Espressis stehen, wie schmeckt der eine im Vergleich zum anderen? Und dann habe ich gesagt, wir machen da so ein paar Merkmale drauf. Wie kräftig ist er, Was hat er für eine Säure und welche Geschmacksnoten sind drin? Und dann steht da mal eben Nuss und Kakao. Und dann denkt der Kunde immer Da sind Nüsse drin oder Tabak. Oder? Okay.

01:13:27: Wanderung durch einen Katzenkopf. Verdauungstrakt. Habt ihr die? Habt ihr die hier auch?

01:13:37: Speaker2: Wir hatten die.

01:13:38: Speaker1: Ist sie so besonders? Ist sie.

01:13:40: nicht den Preis wert. Also wir hatten den dann für 100 Gramm 20 € oder so und das nicht wert. Und uns hat auch dann sehr gestört. Wir hatten zunächst dann einen von wilden Tieren. Aber wie soll das funktionieren? Also die Tiere werden irgendwie eingesperrt. Ich wollte.

01:14:16: Speaker1: Gerade fragen wie sind die Arbeitsbedingungen.

01:14:18: Speaker2: Genau? Weil man kann ja nicht den ganzen Tag hinter denen herlaufen und aufsammeln, was hinten rauskommt. Und deswegen hat es für uns dann im Sinne des Tierwohls auch damit nichts, also gar nichts zu suchen.

01:14:32: wir gleich zu Entweder oder.

01:14:37: Speaker2: Kommen.

01:14:37: Speaker1: Zu unserer Fragerunde Wie sieht denn deine Vision des Kaffeehaus Hagen in zehn Jahren aus? Oder zum Hundertsten, sagen wir in neun?

01:14:50: Speaker2: Hm, ja, das ist eine gute Frage.

01:14:54: Speaker1: Die noch entwickelt werden. Was ist.

01:14:56: Speaker2: Da? Die muss noch entwickelt werden. Also weiterhin.

01:14:59: Speaker1: City Hagen.

01:14:59: natürlich, dass es irgendwann keinen Kaffee mehr gibt.

01:15:33: Speaker1: Wegen EU Verordnung?

01:15:34: Speaker2: Nein, auch wegen Klimawandel. Tatsächlich verschiebt sich da viel.

01:15:38: Speaker1: Wir haben kann ja hier wachsen.

01:15:39: Speaker2: Ja. Das wäre vielleicht noch. Es gab jetzt auch schon irgendwie Ja, ist ja schön. Ich wohne am Wartberg. Dann könnte ich vielleicht direkt. Das wäre schön. Und dann gelten die gleichen Regeln wie für Weinbauern. Ja, und dann würde ich mir natürlich wünschen, dass zum 100-jährigen mein Vater noch mitfeiern kann.

01:16:00: sind wir mal zuversichtlich, dass das klar ist.

01:16:02: Speaker2: Der ist robust. Dreimal auf Holz geklopft.

01:16:06: Speaker1: Entweder oder. Bist du bereit? Espresso oder Filterkaffee?

01:16:12: Speaker2: Filterkaffee.

01:16:13: Speaker1: Morgen oder Nachmittagskaffee?

01:16:15: Speaker2: Morgen.

01:16:16: Speaker1: Mit oder ohne Milch mit. Hell oder dunkel geröstet. Dunkler Cappuccino oder Latte macchiato.

01:16:28: Speaker2: Cappuccino.

01:16:31: oder Darjeeling.

01:16:33: Speaker2: Darjeeling.

01:16:34: Speaker1: Grüner oder schwarzer Tee. Schwarzer Porzellan oder Keramik?

01:16:40: Speaker2: Porzellan.

01:16:42: Speaker1: Handfilter Oder Siebträger?

01:16:46: Speaker2: Siebträger.

01:16:48: Speaker1: Tradition oder Innovation?

01:16:50: Speaker2: Oh. Da kann ich nichts zu sagen.

01:16:57: Speaker1: Handarbeit oder Automation?

01:16:59:

01:17:00: Speaker1: Bauchgefühl oder Datenanalyse?

01:17:04: Speaker2: Mittlerweile mehr Bauchgefühl, Planung oder Spontaneität? Planung.

01:17:09: Speaker1: Experiment oder Routine?

01:17:14: Speaker2: Routine.

01:17:15: Speaker1: Standard oder Variation?

01:17:17: Speaker2: Variation.

01:17:18: Speaker1: Büro oder Verkauf?

01:17:23: Speaker2: Hm. Mittlerweile mehr Verkauf.

01:17:27: Oder die Experimenta? Auch wenn es nah beieinander liegt. Experimenta Wartberg oder.

01:17:44: Speaker2: Wartberg.

01:17:44: Speaker1: Käthchen oder Götz.

01:17:48: Speaker2: Käthchen. Weil es eine Frau ist.

01:17:51: Speaker1: Innenstadt oder Neckarbogen.

01:17:56: Speaker2: Neckarbogen.

01:17:57: Speaker1: Trollinger oder Lemberger?

01:17:59: furchtbar.

01:18:00: Speaker1: Theater oder Kino? Theater. Sommer oder Winter? Sommerduft oder Geschmack? Duft. Laut oder leise?

01:18:16: Speaker2: Leise.

01:18:17: Speaker1: Drinnen oder draußen?

01:18:19: Speaker2: Draußen.

01:18:20: Speaker1: Gestern oder morgen.

01:18:22: Speaker2: Morgen.

01:18:24: Speaker1: Digital oder analog?

01:18:30: drauf an, im Persönlichen. Eher analog.

01:18:35: Speaker1: Zahlen oder Menschen? Menschen. Detail oder Überblick?

01:18:43: Speaker2: Überblick.

01:18:44: Speaker1: Und am Ende? Kaffeehaus oder Teestube?

01:18:47: Speaker2: Kaffeehaus.

01:18:48: Speaker1: Und am Ende immer in Heilbronn. Antonia, herzlichen.

01:18:51: Speaker3: Dank.

01:18:52: Speaker1: Dass wir deine Gäste sein durften. War sehr interessant. Hat Spaß gemacht.

01:18:57: Speaker2: Mir auch. Vielen Dank.

01:18:58: An alle Ich habe jetzt einen Newsletter. Heilbronn Beta heißt er. Der Link ist in der Beschreibung zu der Folge dann da wird auch ein Text dann zu dir erscheinen. Und bis zum nächsten Mal.

01:19:13: Speaker2: Vielen Dank. Ciao.

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